Bodenbeläge: Welcher Bodenbelag? Neuheiten und Trends
Teil 2
Weiter gehts mit dem zweiten Teil unseres kleinen Bodenbelag-Überblicks (Teil 1 gibt es hier).
Teppichboden
Ok, Teppichboden gehört jetzt nicht unbedingt zu Neuheiten und Trends, aber der Vollständigkeit halber, wollen wir selbstverständlich einen der beliebtesten Bodenbeläge nicht unerwähnt lassen.
Teppichböden sind weich, warm, rutschfest und schalldämpfend und strahlen Gemütlichkeit und wohnliches Ambiente aus – und sind deshalb besonders in Schlaf- und Kinderzimmer beliebt.
Bei Teppichböden sind verwendetes Material und Design enorm wichtig, schließlich nimmt ein Teppich den gesamten Raum ein. Teppichböden aus Synthetikfasern sind günstig, können sich allerdings statisch aufladen und so Fasern und Schmutz anziehen. Wollteppiche sind teurer, überzeugen aber durch höheren Wohlfühlfaktor.
Weil ein hygienisches Putzen beim Teppich nicht möglich ist, sollte ein leistungsstarker Staubsauger vorhanden sein, um den Untergrund sorgfältig von Staub zu befreien. Der größte Nachteil beim Teppich bleibt aber seine Empfindlichkeit gegen Flecken und Gerüche.
Geeignet: Wohnräume und Schlafzimmer.
Vorteile: Kann selbst verlegt werden, weiche Oberfläche, dämmt Trittschall.
Nachteile:hygienisches Putzen nicht möglich – empfindlich gegen Flecken, teilweise elektrostatische Aufladung, Abrieb, Synthetikfasern können Formaldehyd und Weichmacher enthalten.
Kork
Isolierend und elastisch – diese Eigenschaften zeichnen Kork als Bodenbelag aus. Kork fördert ein gesundes Raumklima und auch das Laufgefühl ist angenehm. Besonders Allergiker sind mit diesem Bodenbelag gut beraten.
Kork wird aus der Rinde von Korkeichen gewonnen. Da hierzu der Baum nicht gefällt werden muss, profitiert Kork vom gegenwärtigen Trend zum ökologischen Wohnen.
Heutzutage ist Kork nicht mehr nur in der bekannten körnigen Optik erhältlich, sondern in unterschiedlichen Designs wie Stein, Holz und sogar Beton und Farbnuancen vom klassischen naturbraun bis hin zu Weiß und Grau erhältlich.
In der Regel wird Kork als Fliesen auf den Untergrund geklebt, es gibt ihn aber auch als versiegeltes Kork-Parkett, die sich dank Klick-Systemen sehr leicht verlegen lassen.
Geeignet: Alle Wohnräume außer Bad.
Vorteile: Nachhaltig, umweltfreundlich, trittdämpfend, feuchtigkeitsregulierend und elastisch.
Nachteile: Empfindlich gegen Nässe und Druck, kann bei starker Sonneneinstrahlung ausbleichen.
Kreative Holzparkette
Beständig, natürlich, wertig: Bei den Vorzügen von Parkett herrscht Einigkeit, während seine Optik jedoch stark variieren kann.
Von Hochkantlamelle bis Stabparkett, von Fischgrätmuster bis Schiffsboden-Verband ist alles möglich. Besonders en vogue sind momentan Holzböden in geometrischen Mustern in sanften Naturtönen – so bleibt der Boden trotz der Fliesenform immer noch das, was er ist – ein Statement in Sachen Naturmaterial plus Kreativität.
Geeignet: Flur, Wohn- und Schlafzimmer.
Vorteile: Naturprodukt mit guter Ökobilanz, langlebig, wärmedämmend und wertsteigernd.
Schnell nachwachsender Rohstoff: Bambus
Eigentlich genaugenommen ein verholztes Riesengras, bereichert Bambus seit einigen Jahren die Welt der Bodenbeläge nachhaltig. Bambus wächst schnell, ist sehr leicht, aber trotzdem sehr strapazierbar; neben dieser ökologisch guten Bewertung spricht vor allem seine lebendige Maserung für diesen nachwachsenden Rohstoff. Als robuster Bodenbelag ist Bambus gerade für Familien mit jungen Kindern sehr interessant.
Geeignet: Alle Wohnräume.
Vorteile: Ökologisch unbedenklicher Rohstoff, sehr leicht, robust und exotisches Flair.
Nachteile: Unruhigere Maserung als Holz, teurer als Standardparkett.
Sichtestrich
Noch vor einigen Jahren eher als planer Untergrund für den eigentlichen Bodenbelag gedacht, ist Sichtestrich mit seinem urbanen Loft-Charme selbst zum beliebten Boden geworden.
Sichtestrich auf Zementbasis eignet sich sowohl für Umbauten, als auch für Neubauten gleichermaßen. Eine abschließende Versiegelung bietet die Möglichkeit, verschiedene Glanzgrade zu realisieren oder sogar den Sichtestrich einzufärben. Wichtig ist nur, dass er vom Fachmann in hoher Qualität ausgeführt wird, da er ansonsten zur Rissbildung neigt
Geeignet: Wohnzimmer, Flur, Küche, Bad.
Vorteile: Gut für Kombination mit Fußbodenheizung geeignet, strapazierfähig, pflegeleicht, lässt sich farblich anpassen, extrem langlebig, keine Kosten für weitere Bodenbeläge.
Nachteile: Lange Trocknungszeit, gute Verarbeitung unerlässlich, Aussehen hängt stark vom Können des Handwerkers ab.
Terrazo
Dieser Kunststeinboden ist an sich gesehen eine Estrichvariante, bei der lediglich Zement vor Ort noch mit Steinen unterschiedlicher Größe gemischt wird. Durch anschließendes Abschleifen und Polieren kommen die Steine wieder zum Vorschein und bieten die typische, an ungeordnete Mosaike erinnernde Optik.
Je nach Mischung entstehen so unterschiedliche Effekte und Farbspiele. Alternativ zum klassischen Terrazzo gibt es auch fertige Terrazzo-Platten zum Verlegen oder Terrazzoböden auf Basis von Gussasphalt.
Geeignet: Alle Wohnräume.
Vorteile: Fugenloses Verlegen möglich, hochwertiger Bodenbelag, wertsteigernd, langlebig, vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, strapazierfähig, ideal für Fußbodenheizung, gute Reinigungsmöglichkeit.
Nachteile: Aufwändige und zeitintensive Herstellung vor Ort, Rissbildung bei nicht sachgemäßer Verarbeitung.
Natursteinböden
Natursteinböden bestechen besonders mit ihrer ganz individuellen Optik. Denn jeder Stein ist unterschiedlich und jede Platte, sieht in Farbe, Changierung und Einschlüssen anders aus.
Wünscht man sich ein ganz individuelles Flair, dann sind Böden aus Naturstein sind genau das Richtige. Ob dunkler Schiefer oder heller Sandstein, diese Bodenbeläge sind 100% Naturmaterial, enorm strapazierfähig und bieten unzählige Gestaltungsmöglichkeiten in Form und Farbe.
Geeignet: Alle Wohnräume, Bad und Aussenbereich.
Vorteile: Sehr hochwertig, langlebig und wertsteigernd. Ideal für Fußbodenheizung. Zahlreiche Variationen und Gestaltungsmöglichkeiten.
Nachteile: Je nach Stein große Preisunterschiede, anfällig für Kratzer, empfindlich gegenüber Sand oder auch Säuren in Essig, Zitrone oder Rotwein.
Die Qual der Wahl: Der Fachmann hilft!
Stil und Struktur eines jeden Raumes werden besonders durch den jeweiligen Bodenbelag bestimmt. Neben den persönlichen Bedürfnissen und dem Verwendungszweck, sollten aber Optik und Gehgefühl nicht vernachlässigt werden.
Ebenso wichtig sind die jeweilige Nutzungsklasse, also die Abriebfestigkeit der Oberfläche von Böden, die hilft zu entscheiden für welchen Raum er geeignet ist. Gleiches gilt für Angaben zu Lichtechtheit und Unempfindlichkeit etwa gegen Verunreinigungen.
Genauso wichtig für die Kaufentscheidung sollten auch die Ökobilanz und eventuell im Bodenbelag enthaltene Schadstoffe sein. Oft ist es sinnvoller, etwas mehr Geld zu investieren und von wohngesunden Fußböden zu profitieren, als am falschen Ende zu sparen. Schließlich ist ein wichtiges Kriterium die Verlegbarkeit, der Unterbau und evtl. Verschnitt.
Jeder Mensch stellt andere Ansprüche, doch eines haben alle gemeinsam: Das Bedürfnis, sich in den eigenen vier Wänden wohl zu fühlen. Fundiertes Fachwissen über die Wirkung verschiedenster Materialien, Werkstoffe und Verfahrenstechniken gehören zur Grundvoraussetzung, um Böden hochwertig zu gestalten. Lassen Sie sich deshalb vor dem Kauf über die Auswahl verschiedenster Bodenarten und Kollektionen beraten und machen Sie so jeden Raum zu etwas Besonderem.
Fazit
Es gibt sooo viele Möglichkeiten heutzutage, seinen Boden zu gestalten – und es werden nicht weniger – die Innovationen und Varianten werden eher mehr.
Mit unseren zwei Artikeln wollen wir einen Überblick über die grundsätzlichen Arten darstellen, selbstverständlich ohne nspruch auf Vollständigkeit. Wir freuen uns über weitere Tipps und Trends zu Bodenbelägen. Und natürlich auf Erfahrungen bzgl. der Nutzung, Verlegung, Handhabung, Wohnlichkeit etc.